115. Wenn der Berg zum Propheten muss

Ich muss zwei Monate Schweigen aufholen. Wo fange ich an?

 

Ich erzähle mal als erstes, was wir über Ostern geschafft haben. Neben den üblichen Beschäftigungen wie Hohlkehlen spachteln und laminieren haben wir die Seitenrümpfe aus dem ersten Stockwerk nach unten geschafft. Der Plan war, einen Plan zu erstellen: es ist nämlich wirklich langsam an der Zeit für einige Entscheidungen: wie werden die Seitenrümpfe an die Beams gelascht? Wie sollen die Beam-Auflagen aussehen?

 

Wir legen zum ersten Mal beide Beams auf den Mittelrumpf auf, positionieren die Seitenrümpfe entsprechend und sind dann doch sehr glücklich darüber, dass alles so aussieht wie wir das vorgesehen hatten! Dann richten wir die Seitenrümpfe auf die richtige Höhe aus und können die Beams auf die richtige Länge kürzen. Der Abschnitt zeigt sehr schön das integrierte Kohlefaserrückgrat und die Außen-Wandstärke der Beams.

 

Bei dem Beam-Auflagen-Konzept zermartert sich Freddy schon seit Monaten den Kopf. Wir wissen, dass wir es nicht wie bei der PoC machen wollen, haben aber noch keine Entscheidung über die Alternative getroffen. Jetzt, am aufgebauten Muster, können wir ein Konzept erarbeiten – das stelle ich im nachfolgenden Blogbeitrag noch gesondert vor. Fakt ist: die Entscheidung, wie wir die Beamauflagen realisieren wollen, ist jetzt gefallen! Auch die Schwert- und Lukenpositionen werden nun final festgelegt.

 

Da die Seitenrümpfe schon mal unten sind, entscheiden wir uns, sie endlich mal auf die korrekte Länge zu bringen. Wir wollen einen schrägen Spiegel (an dem später das angehängte, vorbalancierte Ruder hängen wird), ggf. mit seitlichen Wellenabweisern. Außerdem haben wir uns entschieden, die Seitenrümpfe etwas kürzer zu machen als den Mittelrumpf, damit die Ruder nicht an der exponiertesten Stelle sind, wenn wir heckwärts irgendwo anlegen.

 

Die Markierung der Schnittkante stellt sich als nicht so einfach heraus. Wir haben zwar einen Markierungslaser und einen Winkelmesser, aber wir schaffen es nicht, den Laser stabil auf 15° zu halten und dann die Markierung zu setzen. Also lassen wir den Berg zum Propheten kommen: wir haken die Buglasche des Seitenrumpfes an den Gabelstapler und bringen den ganzen Rumpf auf 15° Steigung. Anschließend können wir den Laser senkrecht ausrichten und unsere Schnittmarkierung setzen. Die Bilder dazu sehen etwas skuril aus, vor allem aus Cockpit-Sicht: wenn diese Optik unterwegs auftaucht, ist etwas grob falsch 😉

 

Das Konzept für die Beamauflage folgt.