68. Der Mittelrumpf-Bug

Dieses Wochenende sind wir endlich die Bugmodellierung angegangen.

 

Den Übergang vom Sandwich auf das Bugbrett hat Freddy schon vor einiger Zeit mit Epoxid-Spachtelmasse und Tri-Axial-Glasgelege laminiert. Jetzt gehen wir die richtige Bugform an. Das blanke Bugbrett nervt uns schon seit Wochen. Der Rumpf würde mit einem modellierten Bug schon viel mehr nach Boot aussehen.

 

Wie bei unserem Seitenrümpfen werden wir für das Modellieren der Bugform auf Polyurethan-Schaum zurückgreifen.

Wer nochmal die damaligen Blogeinträge zu unseren Seitenrümpfen lesen möchte, hier die Links:

https://www.projekt-grenzgaenger.com/2018/10/10/arbeiten-am-bug/

und

https://www.projekt-grenzgaenger.com/2019/05/05/37-verst%C3%A4rkung-des-bug-und-kielbereichs/

 

Die Seitenrümpfe haben wir damals noch in unsere Schäumerei gerollt und die Büge mit Folie umwickelt, bevor wir den Schaum injizierten. Bei dem großen Mittelrumpf ist das keine Option, denn der ist zur Zeit noch nicht mobil. Wir haben inzwischen aber andere Möglichkeiten und die testen wir jetzt einmal. Für den Aufbau einer neuen Produktionslinie steht nämlich ganz neu eine relativ kleine und mobile Sprüh-Schäummaschine im Werk. Und die rollen wir dieses Wochenende in unsere Werkstatt. Der Schaum wird, wie bei unseren anderen Schaumsystemen auch, mit hohem Druck gemischt und ist dadurch sehr fest und hochwertig.

 

Da wir aber noch nicht so viel Erfahrung mit dem Sprühen haben, testen wir lieber erst einmal. Erst in einen Karton, dann an eine aufgestellte Pappwand … irgendwann haben wir den Schaum und sein Verhalten kennengelernt und wagen uns an den Bug. Der ist wild angezeichnet und bemarkert, damit Freddy erkennt, wo er Material aufbauen will. Alles funktioniert tiptop. Das nächste Mal decke ich nur vorab ein paar Regale ab, es stäubt ganz schön.

 

 

Wer sich über die knallgelbe Spachtelschicht wundert: Freddy färbt die Spachtellagen unterschiedlich, um beim Schleifen immer zu wissen, auf welcher Schicht er gerade ist. Wir sind inzwischen aber auf dezentere Grautöne umgestiegen.

 

Bevor sich Freddy mit dem Schleifbrett an die Arbeit am Bug macht, richten wir mir noch einen neuen Arbeitsplatz ein, denn ich möchte mich parallel um die Schwerter und Ruder der PoC kümmern. Damit mir die Teile beim Spachteln und Schleifen nicht in der Gegend herumrutschen, wollen wir sie mit Vakuum auf der Arbeitsplatte fixieren. Wir bohren ein Loch in die OSB-Platte und stöpseln den Staubsaugerschlauch an. Dann legen wir eine PE-Schaum-Matte, etwas größer als das Bauteil für das Schwert, auf die Arbeitsplatte. Wir schneiden rund um das Schlauchloch Material weg, um großflächig anzusaugen. Dann legen wir das erste Bauteil auf und schalten den Staubsauger an. Es funktioniert super, das Teil lässt sich nicht mehr bewegen und ich kann beide Hände zum Spachteln benutzen.

 

Bis Sonntag Nachmittag habe ich allen vier Schwertern und Rudern die erste Schicht Spachtel verpasst.

 

 

Währenddessen schleift Freddy am Bug und so langsam kommt die Form in Sicht, die wir uns vorstellen. Einige Tage werden wir noch brauchen, bevor wir die Glasgelegeschicht drüber laminieren können. Aber das nächste lange Wochenende steht ja bereits vor der Tür, um hier weiter voranzukommen.